Einkehr — Inkiehr

Gedicht vun Ludwig Uhland, Platt vun Behrend Böckmann


 

Bei einem Wirte wundermild,
da war ich jüngst zu Gaste;
ein goldner Apfel war sein Schild
an einem langen Aste.

Es war der gute Apfelbaum,
bei dem ich eingekehret;
mit süßer Kost und frischem Schaum
hat er mich wohl genähret.

Bi einen Kräuger wunnermild,
Dor bün ik eins ankåmen;
Ein güllen Appel wier sien Schild
Un Appelbom sien Nåmen.

Wat wier hei gaud, dei Appelbom,
Hei hett mien Mœch gliek funnen;
Sien säute Appels wiern’n Drom
Un künn’n nich bäder munnen.

 

boom

 

Es kamen in sein grünes Haus
viel leichtbeschwingte Gäste;
sie sprangen frei und hielten Schmaus
und sangen aufdas beste.

Ich fand ein Bett zu süßer Ruh
auf weichen grünen Matten;
der Wirt, er deckte selbst mich zu
mit seinem kühlen Schatten.

Nun fragt' ich nach der Schuldigkeit,
da schüttelt' er den Wipfel.
Gesegnet sei er allezeit
von der Wurzel bis zum Gipfel!

Ludwig Uhland

As ik so ünnern Bom denn sitt,
Dor kåmen Vågels flågen;
Sei setten sik un äten mit
Un daun den Kräuger låben.

Ik fünn mien Flach un güng tau Rauh
Up weik’ un gräune Matten;
Dei Kräuger deckt mi sülben tau
mit sienen käuhlen Schatten.

Nu fråch ik, wat ik schullig bün,
Dor deit den Zopp hei bögen.
Un dorüm mœch, wat ik em günn,
An sien’ Wöddeln keinein rögen.

Platt: Behrend Böckmann

 


Fotos: Antje Heßler


10.10.2023


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