Dei Uckermärker Dichter Max Lindow vun Behrend Böckmann Op unsen Plattnameddag gåhn wi af un an wat deiper in dei plattdüütsche Kultur. So ok annerletzt. As ümmer güng Klock drei dei Bimmelklock, Kaffe un Kauken, Gratulatschonen, Informatschonen... Denn harr Leni dat Wurt. Sei hett Max Lindow in't Gespräch bröcht; sei harr sik dull mit sien Wark befåt't un hett uns allerlei von em vertellt un Riemels von em vördrågen. Max Lindow (1875-1950) keem as Shn von'n Schaulmeister in Fohrenwold up'e Welt, geiht up't Semnor un ward as sien Vadder Schaulmeister. 1896 treckt hei in Schaul- un Küsterhus von Brüssow in. Nå 12 Johr Brüssow kümmt hei as Schaulmeister nå Prenzlau un blifft dor bet 1945 wahnen. Dor em sien Mudderspråk Platt all ümmer an'n Harten leech, grünnt hei 1912 in Prenzlau den plattdüütschen Kring "Ünnern Wiedenboom".
Dei Tied in Prenzlau is sien fruchtborste Tied as Schrieversmann. Lyrik, Vertelln, Zeitungskolumnen, Schaulbäuker op Hooch un Platt un plattdüütsche Theaterstücken schrifft hei mit groten Spood. Ofschoonst hei låter noch nå Dargezin versett wür, liggt hei in Prenzlau begråven. Låter wür ok ein Schaul in Prenzlau nå Max Lindow nöömt. In uns Tied gåhn väle solk literårische Figuren as Lindow in Vergätenheit. Bi Schaulbäuker un ok welk Vertellsels is dat verständlich; üm anner Vertellsels un väle Riemels is dat schåd. Dei hüüt noch bekanntesten Bäuker von Max Lindow sünd "Bi uns to Hus" ut dat Johr 1921 un dat plattdüütsche Liederbook "Ünner'n Wiedenboom". Vördrågen wür'n an unsen Plattnameddag u.a. disse Riemels: Wat wi hebbt Wi hebbt föfteihn Küken un en Kluck, Höken = Lämmer
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Uckermärker Lied Wat is't för'n Land! Soot = Saat |
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Näben disse un väle anner Riemel keem denn ok dei Riemel "Ünner'n Widenbom" tau Gehür: Ünner'n Widenbom Wi seeten ünner'n Widenbom, Wi seeten ünnern'n Widenbom, Ik drück den Kranz di up de Stirn Ein Wuurt tau dei Weide (Wichel, Salix) Dat Wuurt Weide kümmt ut den indogermanischen Spraakberiek un bedüüdt so veel as biegsam, beweglich, dreihbar. Verwandt is dat mit dat Verb winden un dei Wüür gewandt usw. Ok dei Wand is dormit verwandt, wieldat för einfache Wänn fröher Lehm op Flechtwark (!) opdrågen wüür. Ok dat Gewand, dei Verwandtschåp usw. sünd licht von düsse språåkliche Wöttel hertauleiten. In't Oolthoochdüütsche heeß dei Weide wida, in't Mittelhoochdüütsch wide. Dei Weide wüür in dei Antike as Symbol för den Lebensfluss twüschen Geburt un Dood verehrt. Dei Germanen glövten, dat dei Bööm Sitz von Gottheiten wiern. In dei nordische Mythologie wiern sei Iduna weiht, dei Göttin von ewige Jöögd. Dei Weide (Salix) gifft dat as lütte Strüker oder as staatsche Bööm von miehr as 30 Metern Hööcht. Rund 450 Arten wassen weltwied. Dei Truerweid stammt ut China un Japan un wüür in't 18. Jahrhunnert nå Europa inföhrt. Siet dei Tied is sei ein Symbol för Melancholie un Schönheit in dei westlich Kultuur. Dei Språk vonne Uckermark In por Riemels marken wi all den lütten Ünnerschied twüschen dat uckermärkisch un unser Platt: Wo wi 'n "a" schnacken, dor hemm' dei Uckermärker dat mit 'n "o": mol, stohn, don, to, Nower, möd... In dei Hööfdsåk liggt dei Ünnerschied wer in dei Grammatik: Dat Mäkelborger Platt konjugiert dei Verben (in't Präsens) in'n Plural mit -en: wi schnacken, sei schnacken usw. In dat ierste Gedicht båven wüür 'n Mäkelborger seggen: "Wi hemm (=hebben) ein groten Goorn achter't Hus". Kiekt man wer nau in dei Texten von Lindow, denn finnt man dei Verbformen as in't Neddersässische un Elvmärscher Platt: wi hebbt, wi schnackt, wi gåht. Dat wi solk lütte Ünnerscheeden in uns Språk hemm/hebbt/hefft un dat allens kein Problem för uns is dat is doch wat Wunnerbåres an uns plattdüütsche Språk!
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21.4.2024 |